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Multiple Sklerose

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine Autoimmun-Erkrankung bei der es durch Entzündungsprozesse zu einer Schädigung des Nervensystems kommt. Die Entzündungen können das Gehirn und das Rückenmark betreffen. Das Alter in dem sich die Erkrankung meistens bemerkbar macht, liegt zwischen 25 und 35 Jahren. Aber auch in jüngeren Jahren oder jenseits des 40. Lebensjahrs kann es zur Erstmanifestation der Erkrankung kommen.
Da sich die MS mit unterschiedlichsten Beschwerden bemerkbar machen kann, ist eine genaue Erfassung der bisherigen Symptome und des Krankheitsverlaufs wichtig. Auch Beschwerden die vor Monaten oder Jahren über einen bestimmten Zeitraum aufgetreten sind, können erste Zeichen einer MS gewesen sein.
Häufige Symptome der MS sind:
Lähmungen, Sensibilitätsstörungen (z.B. Taubheit, Kribbelempfindungen), Sehstörung, Gangunsicherheiten und Schwindel. Auch Symptome wie vermehrte Müdigkeit und Erschöpfung, Stimmungsschwankungen und Konzentrationsstörungen können auftreten. Die Schwere der Erkrankung kann mittels der körperlichen Untersuchung mit der sogenannten EDSS-Skala (Expanded Disability Status Scale) bestimmt und vor allem im Krankheitsverlauf kontrolliert werden.

Mit Hilfe verschiedener apparativer Untersuchungsmethoden kann oftmals die Beteiligung des Nervensystems nachgewiesen werden. Dazu dienen die „somato-sensiblen und visuellen evozierten Potentiale“ bei denen die Funktion unterschiedlicher Nervenbahnen „gemessen“ wird. Zudem ist ein MRT des Gehirn und auch des Rückenmarks erforderlich, da mit dieser Methode entzündliche Veränderungen dargestellt werden können. Um eine Unterscheidung zwischen einem akuten Entzündungsprozess und einem älteren entzündlichen Herd zu ermöglichen, ist die Gabe von Kontrastmittel erforderlich.
Des Weiteren ist bei der Erstdiagnose die Untersuchung des Nervenwassers (Liquor) erforderlich, welches durch eine Lumbalpunktion relativ einfach gewonnen werden kann. Bei der MS finden sich typischerweise Erhöhungen bestimmter Marker im Liquor („oligoklonale Banden“). Sind diese Veränderungen nicht zu finden, kann die Analyse des Liquors oftmals Hinweise auf andere Erkrankungen geben.

Wenn die drei diagnostischen Bereiche (Anamnese und körperliche Untersuchung – apparative Diagnostik und Liquordiagnostik) typische Veränderungen zeigen, kann die Diagnose einer MS gestellt werden.

Sind die Befunde nicht eindeutig müssen auch andere Erkrankungen in Betracht gezogen werden (z.B. virale Entzündungen, andere Autoimmun- Erkrankungen wie z.B. eine Vaskulitis, paraneoplastische Syndrome).

Therapie

Die MS ist derzeit nicht heilbar!
Seit mehreren Jahren stehen jedoch Medikamente zur Verfügung, die ein Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen können, in dem sie die „Überaktivität des Immunsystems“ vermindern (sogenannte Immunsuppressiva) oder die Fehlfunktion des Immunsystems teilweise korrigieren (Immunmodulation).
Liegen akute Symptome vor („MS-Schub“), wird meistens eine intravenöse Therapie mit Kortison über 3-5 Tage durchgeführt. Dies kann auch ambulant in unserer Praxis erfolgen.

Auch weitere Symptome der MS, wie z.B. Gangstörungen, Spastik, Schmerzen, Stimmungsschwankungen (z.B. depressive Episoden) und Erschöpfungsgefühle (Fatigue) können mittlerweile gut behandelt werden.

Die individuelle Behandlung richtet sich nach Schwere und Dauer des Krankheitsbildes und der individuellen Lebenssituation.
Die jeweiligen Möglichkeiten können nur in einem persönlichen Gespräch erörtert werden.

Die Ärzte der Praxis haben langjährige Erfahrung in der Diagnostik und Therapie der Multiplen Sklerose.

Wissenswerte Links

Typisches MRT Bild bei MS mit entzündlichen Läsionen im Bereich des Balkens und der Seitenventrikel

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