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Erkrankung peripherer Nerven

Das Wort Mono- bzw. Polyneuropathie bedeutet, dass ein („mono“) bzw. mehrere („poly“) Nerven („neuro“) erkrankt bzw. geschädigt („pathie“) sind.

Eine Schädigung der Nerven findet sich oftmals im Rahmen von bestimmten Grunderkrankungen (z.B. Diabetes mellitus, übermäßiger Alkoholgenuss, Nierenfunktionsstörung), kann Folge von bestimmten Behandlungsmethoden (z.B. Chemotherapie bei Tumoren), entzündlicher Erkrankungen (z.B. Autoimmun-Erkrankung, Vaskulitis) oder Mangelsyndrome (z.B. Vitaminmangel) sein.

Auch Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis, die häufig mit Beschwerden der Gelenke (Gelenkverdickung, Bewegungseinschränkung) sowie der angrenzenden Strukturen verbunden sind, können auf andere Organe des Menschen übergreifen.

Insbesondere gilt dies auch für das Nervensystem. So findet man gehäuft Nerveneinklemmungen, Nervenentzündungen und Muskelentzündungen bei Patienten die eine rheumatische Erkrankung haben.

Eine Mononeuropathie kommt häufig bei druckbedingten Schädigungen (Nervenkompression bzw. -einklemmung) vor. Man spricht in diesem Fall oftmals von einem Nervenengpass-Syndrom.
Am häufigsten liegt eine Einengung des N.medianus im Bereich des Handgelenks vor. Diese Erkrankung bezeichnet man auch als Karpaltunnelsyndrom. Weitere Nerven die häufiger eingeengt werden, sind der N.ulnaris im Ellenbogen- oder Handgelenksabschnitt und der N.peroneus im Bereich des äußeren Unterschenkels.

Häufige Symptome der Nervenschädigung bei einer Polyneuropathie sind:

  • Taubheitsgefühle, vermindertes Schmerz- und / oder Temperaturempfinden. Die Beschwerden beginnen häufig an den Füße oder Unterschenkeln und betreffen oftmals beide Seiten
  • Missempfindungen (Schmerzen, brennen, stechen), Kribbeln („Ameisenlaufen“),
  • Gangunsicherheiten
  • Lähmungen

Typische Symptome bei einer Mononeuropathie bzw. Einklemmungen von Nerven sind:

  • anfangs Taubheitsgefühle, Missempfindungen (kribbeln, bizzeln) und Schmerzen, die z.B. beim Karpaltunnelsyndrom häufig nachts besonders stark ausgeprägt sind.
  • Wird ein Nerv längere Zeit eingeengt kann auch eine Kraftverlust der entsprechenden Muskulatur auftreten.

Gerade sich rasch entwickelnde Symptome bedürfen einer zeitnahen Betrachtung und Diagnostik, da sich entzündliche oder autoimmune Ursachen dahinter verbergen können, die jedoch auch oftmals in der Frühphase gut auf eine Therapie ansprechen.

Neben einer ausführlichen körperlichen Untersuchung steht vor allem die Funktionsdiagnostik der betroffenen Nerven mit Hilfe der Elektroneurographie im Vordergrund. Bei dieser Untersuchung wird mit Hilfe von geringen Stromreizen die Nervenleitgeschwindigkeit und die Reizantwort des Muskels bzw. der Haut gemessen. Zudem kann die Bestimmung der somatisch-evozierten Potentiale einen Hinweis auf eine Beteiligung des sensiblen Nervensystems geben.
Gelegentlich kann zur differentialdiagnostischen Einordnung eine ergänzende Ultraschalluntersuchung oder MRT sinnvoll sein. Bei bestimmten Erkrankungsformen (z.B. entzündliche Erkrankungen) ist auch eine Analyse des Nervenwassers (Liquor) sinnvoll.

Die Therapie richtet sich je nach zugrunde liegender Ursache.
Im Vordergrund steht immer die Behandlung der Grunderkrankung.
Je nach Beschwerdebild können spezielle medikamentöse Therapiemöglichkeiten bei z.B. schmerzhaften Neuropathien oder Missempfindungen sinnvoll sein.

Bei Einklemmung von Nerven tritt oftmals eine Linderung der Beschwerden durch Ruhigstellung und entzündungshemmende Medikamente ein. Auch physiktherapeutische Maßnahmen können teilweise erfolgreich sein. Bei anhaltenden Beschwerden ist häufig ein operativer Eingriff zur Entlastung des Nerven erforderlich.

Die genaue Einordnung der Nervenschädigung und Beratung hinsichtlich der Therapiemöglichkeiten kann nur nach persönlicher Vorstellung erfolgen.

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