Liebe Patientin, lieber Patient!
Unabhängig, ob Sie nun schon lange Patient:in bei mir oder zum ersten Mal hier sind, so möchte ich Ihnen gerne ein wenig den Ablauf der psychiatrischen Behandlung erklären.
Ablauf der Behandlung
Wenn Sie einen Termin für ein Erstgespräch haben, so nehme ich mir ca. 20-30 min Zeit für Sie. Ich frage Sie nach den aktuellen und zurückliegenden Beschwerden, körperlichen Vor- oder Begleiterkrankungen, Medikamenten, Alkoholkonsum, ggf. bestehenden Süchten, der familiären Vorbelastung bezüglich psychischer Erkrankungen, Ihrem Beruf, sozialen Belastungsfaktoren, aber auch nach Ihren Ressourcen und gelungenen Bewältigungsmechanismen. Sofern Sie Vorbefunde haben (z.B. Berichte von Reha-Maßnahmen, Kliniksaufenthalten oder einer anderen Vorbehandlung, Medikamentenpläne), bringen Sie diese bitte mit. Ich sehe sie mir durch und entscheide, welche Unterlagen relevant für die weitere Behandlung bei mir sind. Es ist hilfreich, wenn Sie vorab unseren Patien:innenfragebogen ausfüllen, den Sie hier herunterladen können. In der Zusammenschau aller Informationen teile ich Ihnen die (Verdachts-)-Diagnose und meinen Behandlungsvorschlag mit. Oft gehört dazu eine Medikation. Die überweisende Ärzt:in bekommt – soweit notwendig – einen ärztlichen Bericht mit den relevanten Informationen zugesandt. Sofern notwendig bekommen Sie von mir einen Medikamentenplan ausgehändigt.
Die reguläre psychiatrische Folgebehandlung dauert in etwa 10-15 Minuten pro Termin. Es geht dann um die aktuelle Situation, Veränderungen seit dem letzten Gespräch, psychosoziale Hintergründe, Möglichkeiten der Einflussnahme und Hilfestellung sowie evtl. auch um die Besprechung oder Anpassung einer Medikation.
Es ist hilfreich, wenn Sie mir eine Schweigepflichtentbindung für Ihre Haus:ärztin, Ihre Psychotherapeut:in oder auch Angehörige erteilen. Sollte einmal ein Angehöriger oder ein Bekannter ein vorbestelltes Rezept o.ä. für Sie abholen, so benötigen wir im Vorfeld eine Einverständniserklärung von Ihnen. Wir dürfen aus Gründen des Datenschutzes und der Schweigepflicht keiner Person, auch nicht Angehörigen, Informationen am Empfang oder am Telefon geben, es sei denn es liegt eine Einverständniserklärung bzw. Schweigepflichtentbindung vor. Dies ist nicht nur rechtlich vorgeschrieben, sondern liegt auch in Ihrem eigenen Interesse. Wir können nicht kontrollieren, ob die Person am Telefon wirklich ein Angehöriger oder z.B. ein neugieriger Arbeitgeber ist. Die entsprechenden Formulare können Sie hier herunterladen.
Wegen der hohen Anzahl an zu versorgenden psychiatrischen Patienten biete ich keine reguläre Psychotherapie an.
Ich behandele Patient:innen erst ab 18 Jahren.
Leider ist es nicht immer möglich Sie als Patient:in aufzunehmen, da ich bereits sehr viele Patient:innen psychiatrisch betreue, mitunter kommt es daher zu einem Aufnahmestopp.
Terminvereinbarung
Damit der Ablauf in unserer Praxis für Sie reibungslos verläuft, bitten wir Sie um Ihre Mithilfe. Terminvereinbarungen sind notwendig, denn wir sind eine Bestellpraxis.
Das Vergütungssystem für Psychiater:innen sieht vor, dass Patient:innen im Quartal etwa einen Termin erhalten, d.h. einen Termin ca. alle 3 Monate.
Bei akuten Zuständen, medikamentöser Neueinstellung und schwierigen Krankheitsverläufen ist dies allerdings nicht immer ausreichend. Bisher haben meine Mitarbeiter:innen und ich uns immer sehr bemüht, diese Besonderheiten zu berücksichtigen und werden dies auch weiter tun.
Bitte bedenken Sie diese Hintergründe, insbesondere wenn Sie sich über Wartezeiten ärgern sollten.
Ich bemühe mich, Sie pünktlich zu behandeln und bin dabei auch auf Ihre Mitwirkung angewiesen. Bitte sagen Sie rechtzeitig, spätestens 24 Stunden vorher, Ihren Termin ab, sollten Sie diesen nicht wahrnehmen können. Wir behalten uns vor Ihnen bei unentschuldigtem Nicht-Erscheinen den Termin in Rechnung zu stellen. Die Zahl dieser „no-shows“ hat in erschreckender Weise zugenommen. Dieses Verhalten bedeutet nicht nur eine Umsatzeinbuße für die Praxis, sondern ist auch sehr unfair all denjenigen Patienten:innen gegenüber, die gerne einen psychiatrischen Termin in der Praxis bekommen hätten.
Es ist zur Normalität geworden per Mail zu kommunizieren. Bitte seien Sie sich bewusst, dass meine Hauptarbeit die Terminsprechstunde ist. Während dieser bin ich mit meinen Patient:innen beschäftigt, lese keine Mails und telefoniere normalerweise auch nicht. Am besten besprechen Sie alles während des Termins, machen Sie sich gerne vorher und während des Termins Notizen.
Es ist fast schon selbstverständlich geworden kurz nach dem Termin per Mail noch etwas nachzufragen. Das Bearbeiten meiner Mails gehört nicht zu meiner Kernkompetenz und ich halte die Mail-Kommunikation auch nur in sehr seltenen Ausnahmefällen für zielführend.
Bitte bedenken Sie bei Ihrer Kontaktaufnahme, dass bereits aus Gründen des Datenschutzes von der Kommunikation zur aktuellen Behandlung per E-Mail abzuraten ist. In wichtigen Ausnahmefällen kann ich vereinzelt telefonisch weiterhelfen.
Die Kommunikation per E-Mail und Telefon wird von den gesetzlichen Krankenkassen übrigens nicht vergütet.
Ich freue mich auf die gute Zusammenarbeit mit Ihnen, wünsche Ihnen alles Gute und vor allem gute Besserung!
Ihre Dr. med. Katja Bonardi